Ausstattung des Münsters

Sarkophagplatte

Buntsandstein
10./11. Jahrhundert
Vermutlich vom Grab des Gladbacher Gründungsabt Sandrad (920/25-985/6)
Die Platte ist eine Zweitverwendung und diente für ein anderes Grab.
Der Grabstein ist an dieser Stelle angebracht, um den Übergang vom Dunkel des Todes in das Licht der Auferstehung, das den Kirchenraum erfüllt zu symbolisieren und erinnert an die Gründung der Abtei im Jahr 974.

Tragaltar

Um 1160 Köln
Herausragendes Beispiel der rhein-maasländischen Goldschmiedekunst
Er erinnert an die einst kostbare Ausstattung des Gladbacher Münsters und diente dem Abt zum Lesen der Messe etwa auf Reisen oder außerhalb einer Kirche. Auf der Deckplatte, auf die man den Messkelch stellte, sind Reliquien eingelassen. Solche kostbaren kirchlichen Gegenstände weisen daraufhin, was der Glaube den Menschen wert war.

Reliquienkasten

Elfenbein
12./13. Jahrhundert, vielleicht Byzanz
Die Abtei Gladbach war reich mit Reliquien ausgestattet. Sie galten im Mittelalter als wertvoller als Gold und Silber und erinnerten die Menschen an die Heiligen, deren Fürbitte bei Gott man erhoffte.

Necrologium Gladbacense

Pergament
Um 1160
Das Gladbacher Totenbuch enthält Eintragungen mit den Sterbetagen jener Persönlichkeiten, deren die Mönche täglich gedachten und für ihr Seelenheil beteten. Der Eintrag vom 23. April weist auf den Kölner Dombaumeisters Gerhard hin, ein Anhaltspunkt darfür, dass er den gotischen Chor des Gladbacher Münsters entworfen hat.

Weiheurkunde

1275
Nach Fertigstellung des hochgotischen Chors wurde am 28. April 1275 der Hauptaltar geweiht. Die Urkunde erinnert an diesen feierlichen Akt, mit dem dieser Bau von europäischem Rang abgeschlossen wurde.

Siegel des hl. Albertus Magnus

1275
Zur Weihe des Chors war der heutige Kirchenlehrer Albertus Magnus nach Mönchengladbach gekommen, der vor seiner Berufung an das Ordensstudium  der Dominikaner in Köln, Bischof von Regensburg gewesen war und deshalb die Weihe vornehmen konnte. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Mönchengladbach seiner besonders gedacht durch den Bau der Albertuskirche, die zu den zahlreichen damaligen neuen Kirchenbauten zählt.

Johannesschüssel

Öl auf Eichenholz
1. Hälfte 16. Jahrhundert
Werkstatt Dieric Bouts
Das Werk stammt aus Hardt und erinnert an die von der Abtei Gladbach abhängigen Kirchen in der Stadt und am Niederrhein.
Geburt Christi
Öl auf Eichenholz
Um 1470

Geburt Christi

Öl auf Eichenholz
Um 1470 Niederrhein
Das Gemälde stammt aus der Benediktinerinnenabtei Neuwerk und erinnert damit an die von der Abtei Gladbach ausgehende Gründung dieses Frauenklosters.

Büstenreliquiar des hl. Laurentius

Silber, teilweise vergoldet
1902
Entwurf: Lambert Piedboeuf, Aachen
Ausführung: Bernhard Witte, Aachen
Unter den Reliquien der Abtei befindet sich die Schädeldecke des hl. Laurentius. Im 16. Jahrhundert versuchte der spanischen König Philipp II. vergeblich, sie für den Bau des Escorials zu erwerben. Dies löste einen längeren Konflikt aus, in dessen Mittelpunkt die Abtei stand.

Büstenreliquiar des hl. Vitus

Silber, teilweise vergoldet
1895
Entwurf: Lambert Piedboeuf, Aachen
Ausfertigung Bernhard Witte, Aachen
Vitus war der Patron der Gladbacher Abtei. Nach ihm benennt sich heute die Pfarre. Der Fund seiner Reliquien in Mönchengladbach veranlassten der Gründungsgeschichte nach den Kölner Erzbischof Gero hier das Kloster zu gründen.

Abendmahlsschrein

Silber und Messing, teilweise vergoldet
Entwurf des Schreins: Josef Kleesattel, Düsseldorf
Entwurf der Reliefs u.a.: Lambert Piedboeuf, Aachen
Ausführung: Wilhelm Narings, Mönchengladbach
1895
Der Schrein, der an die im letzen Drittel des 19. Jahrhunderts wiederbelebte Heiligtumsfahrt erinnert. enthält Stoffreliquien aus dem 2. Jahrhundert.